Mein Name ist Diego, bin 4 Monate alt und habe ein Wochenende bei Anja, Frank und meinen beiden Artgenossen Horst und Bodo verbracht. Das war verdammt aufregend.
Am Freitag hat mich mein Mensch bei Frank abgeliefert, weil er übers Wochenende irgendwo hin wollte, wo ich nicht mit durfte. Kaum war ich angekommen begegnete ich zwei älteren Art- und Geschlechtsgenossen. Ich habe mich daher sehr angestrengt diese Milde zu stimmen. Der langfellige Bodo ging mir aber konsequent aus dem Weg bzw wies mich daraufhin, dass ich Abstand halten soll. Der kurzfellige Horst hingegen vermittelte mir den Eindruck das ich willkommen sei, wenn ich mich benehme.
Erst als Bodo sich nach einer gemeinsamen Mahlzeit zur Ruhe gelegt hat traute ich mich näher ran zu gehen und tat es ihm gleich
Kurz geruht wurde ich wieder aktiv, weil der Zweibeiner plötzlich sein " Fell " wechselte und die großen Jungs ganz hektisch wurden. Nach kurzer Rückfrage bei Horst erfuhr ich, dass wir wahrscheinlich gleich die Welt erkunden, ein paar Grenzmarkierungen auffrischen und womöglich den einen oder anderen "Kollegen" treffen bzw. ein wenig in Löchern von "Mäusen" stöbern, von denen Bodo behauptet, dass diese vortrefflich munden. ...
... und dann ging es auch schon los...
... Ich fühlte mich super sicher, denn Horst blieb an meiner Seite, bzw. Ich versuchte immer an seiner Seite zu bleiben, was nicht immer ganz so leicht war, weil der Kerl viel längere Beine hat und folglich viel schneller laufen kann... (Aber warte ab ... Ich werde ja auch noch schneller...)
Außerdem habe ich noch ein paar Lektionen gelernt:
Die dicken Tiere, die Gras fressen und sehr lecker riechen werden von so nem " Beisszaun" beschützt, den man am besten meidet, weil der sehr gemein sein kann. Gut, dass Horst mir das früh genug erklärt hat, denn sonst hätte ich schon mal versuchen wollen die dicken Tiere zu besuchen.
Wir sind dann zügig weiter gelaufen , aber der Zweibeiner brauchte ne Pause und so haben Horst und ich ein wenig gespielt unter den wachsamen Augen von Bodo
Als wir dann von unserem Rundgang zurück waren, packten die beiden Zweibeiner Taschen und an der Reaktion von Horst und Bodo las ich ab, dass nun wieder was Neues passieren wird....
Die beiden Kollegen strebten auf eine Stinkkiste zu und wollten das Ding auch noch ersteigen ... Ich habe einfach darauf vertraut, dass die Alten schon wissen was richtig ist und kletterte ebenfalls in die Stinkkiste. Und dann ging es los.... Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir ein Gelände, dass mir sehr gefiel... Überall roch es nach Artgenossen und die beiden Kollegen waren richtig gut gelaunt. ...
Kaum angekommen ging es auch schon wieder los. Der Zweibeiner wechselte erneut das Fell und meine Kollegen verrieten mir, dass es zum fließenden Wasser geht... Ich bekam von Horst noch einen Tipp: Folge uns und achte nicht auf den Zweibeiner, den behalten wir schon im Auge....
Also folgte ich den Kollegen und achtete nicht weiter auf den Zweibeiner....
Am fließenden Wasser angekommen, dachte ich: Kenne ich schon
Denn ich wohne ja eigentlich 15 km stromaufwärts und so kam mir der Geruch und auch die Pflanzen und Tiere dort allzu bekannt vor.
Nach einer ganz schön langen Strecke war ich ziemlich "erschossen" und froh wieder in der Hütte zu sein, dort brannte zwar ein Feuer aber das konnte mir nicht gefährlich werden, weil es eingesperrt war in einer Art Kiste aus Eisen und Stein. Hier war es warm und roch nach lecker Essen....
Die Kollegen hatten mir erzählt, dass die Zweibeiner dufte Stellen zum liegen haben, aber immer ein wenig empfindlich reagieren, wenn sie den Versuch unternähmen sich dort hinzulegen... Ich war also ganz schön erstaunt als ich sah, dass der Kollege Horst sich wie selbstverständlich auf die Zweibeinerliegefläche legte. Also "zack" da bin ich dabei und "oh Wunder" der Horst gab mir NICHT zu verstehen, dass ich ihm zu aufdringlich sei, sondern war cool und duldete mich so neben sich. Ich glaube es hat ihm sogar gefallen, dass ich mich bei ihm ankuschelte, nur spielen wollte er nicht wirklich ....
Also habe ich mich schließlich damit abgefunden, dass vielleicht jetzt ein Schläfchen angesagt ist und tat es Bodo und Horst gleich... und eigentlich war ich ja auch "hundemüde"
Abends dann packten mich die Zweibeiner wieder in die Stinkekiste und wir fuhren im Dunkeln zu einem Ort der heißt "Tierpark Sababurg" . Dort trafen sich viele Zweibeiner und wollten bei Vollmond "Nachtaktivitäten" von anderen Vierbeinern beobachten. Mmmh da war ich ziemlich "uffgeregt" weil erstens die jungen Zweibeiner ständig hin und herflitzten und zweitens die anderen Vierbeiner mir zum Teil ziemlich merkwürdig erschienen und die Zweibeiner mich partout nicht zu denen lassen wollten. Also gut, ich ergab mich meinem Schicksal und hatte meinen Spass dabei mit den vielen Zweibeinern an den Kollegen mit vier Beinen vorbeizulaufen. Dann und wann blieben wir stehen und ich hatte meinen Spass daran mit den umstehenden Zweifüsslern Kontakt aufzunehmen und ein wenig mit dem angeleinten Zweibeiner Frank zu spielen..... Nach einem längeren Marsch war ich dann doch ziemlich irritiert, denn ich hörte eine Musik die mir irgendwie bekannt vorkam, die ich aber noch nie gehört habe. Die Zweibeiner waren auch ganz angetan von diesem mehrstimmigen Gesang und zeigten mit den Fingern über eine Mauer, die größer war als ich, so dass ich nichts, aber auch gar nichts sah außer Zweibeinerbeine. Das musste ich ändern und zog den Angeleinten zur Mauer hin. Mein Versuch diese zu erklimmen scheiterte allerdings, weil der Zweibeiner sich sträubte es mir gleichzutun und den Versuch zu unternehmen über diese verd... Mauer zu springen. Stattdessen hob er mich hoch und was ich dann sah machte mir ein wenig Angst..... 9 Vierbeiner deren Spräche ich gut verstand. 9 Vierbeiner die mir unmissverständlich sagten, dass ich besser nicht über die Mauer springen sollte um sie zu "besuchen" ... Sie luden mich zwar ein, doch der Unterton verriet mir, dass sie NICHT mit mir spielen mochten. Nach einer Weile gingen wir dann weiter und ich war froh, dass mein Zweibeiner mich nicht zu den "Wölfen", so heißen die wilden Vierbeiner, gelassen hatte. Wir liefen dann zur Stinkekiste und fuhren wieder zum Haus wo meine beiden Kollegen warteten. Ich wurde herzlich begrüßt, wollte aber nur noch eines .... Schlafen!
Auch die beiden Kollegen waren im Ruhemodus und so erlaubten sie mir wieder mich bei ihnen anzukuscheln.
Am nächsten Tag brachte mich der Zweibeiner dann wieder Bach Hause, dort warteten schon meine Zweibeiner und ich habe prompt "mein Revier" in Beschlag genommen. Bodo und Horst riefen mir noch zu, dass ich gerne mal zu Besuch kommen darf, blieben aber in der Stinkekiste und fuhren dann mit dem Zweibeiner der die ganze Zeit an meiner Seite war schließlich davon. Ich war aber eigentlich schon wieder schwer damit beschäftigt meine Zieh- und Ersatzmutter Polly zu nerven und so fiel mir der Abschied auch nicht besonders schwer. "Man sieht sich"